vonRedaktion International
OKTOBER 26, 2024
LR Winkler: „Die landesweite Musikoffensive mit den persönlichen Blockflöten ist eine wertvolle Maßnahme für die Entwicklung der Kinder!“ - Anmeldezahlen in Musikschulen stiegen auf Höchstwert, Musikvereine freuen sich über verstärkten Zulauf
Die Initiative "Auf die Bühne, fertig, los!" geht in das dritte Jahr. Mit dem Start im Herbst 2022, haben die Kinder der 2. Schulstufe erstmals kostenlos eine Flöte bekommen. Heuer kommen 2.830 Kinder und 217 Lehrerinnen und Lehrer dazu. Damit haben insgesamt fast 9.000 Volkschülerinnen, Volksschüler und Lehrkräfte ihr persönliches Instrument. Landesrätin Daniela Winkler überbrachte heute symbolisch den Kindern der Volksschule Andau die neuen Flöten.
Zur Stärkung des Musikwesens und Förderung des Interesses der Kinder am Musizieren, wurde von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Bildungslandesrätin Daniela Winkler die landesweite Musikoffensive „Auf die Bühne, fertig, los!“ ins Leben gerufen. Unter anderem bekommen damit Kinder in burgenländischen Volksschulen in der zweiten Stufe kostenlos eine persönliche Blockflöte.
Dieses Projekt geht, weit über die Volksschulen hinaus mit dem Ziel, das Musizieren im und für das Burgenland als Kulturgut zu erhalten und zu fördern. Das stärkt das Musikschulwesen sowie die weitere Entwicklung und den gesellschaftlichen Stellenwert des Musizierens. Der Besitz eines eigenen Instrumentes steigert die Chancen, dass sich Kinder entscheiden, ein Musikinstrument zu lernen und in weiterer Folge bis hin zum Erwachsenen ein solches zu spielen. Davon profitieren insbesondere die Musikvereine und -kapellen.
Die Vorteile der Blockflöte liegen darin, dass sie ein Instrument ist, das grundlegende musikalische Fähigkeiten wie Rhythmus, Atemkontrolle, Feinmotorik und abstraktes Denken fördert. „Mit der Flöte haben die Kinder ein Instrument, um mit Musik und Musizieren aktiv in Berührung zu kommen und erste Erfahrungen zu machen. Im Lehrplan für die Volksschule, in dem der Musikunterricht ein Pflichtgegenstand ist, ist festgehalten, dass Musikerziehung zur musikalischen Betätigung anleiten und die Möglichkeiten dazu eröffnen soll sowie die Erlebnis- und Ausdrucksfähigkeit durch gezielten Einsatz von Stimme, Bewegung und Instrumenten zu fördern. Das ist kein klassischer Flötenunterricht. Entscheiden sich Kinder, Musizieren lernen zu wollen, so können sie ihr Instrument in den Musikschulen frei wählen. Von Pädagoginnen und Pädagogen, Schülerinnen und Schülern, insbesondere aber von den Eltern und Musikfunktionären erhalten wir durchwegs positive Rückmeldungen zu dem Projekt. Aber es geht nicht nur um die Blockflöte, sondern um eine breitere Förderung von Musikalität bei Kindern aus allen sozialen Schichten sowie die Möglichkeit einer musikalischen Ausbildung. Steigende Anmeldezahlen in den Musikschulen und ein verstärkter Zulauf in die Musikvereine bestätigen die erfolgreiche Entwicklung des Projekts. In vielen Schulen in europäischen Ländern kommen Flöten im Musikunterricht zum Einsatz, wie zum Beispiel in London. Unter anderem startet im deutschen Bundesland Hessen ein Pilotprojekt, mit dem für 20 Schulen Flöten angeschafft, persönlich zugewiesen und im Unterricht eingesetzt werden sollen“, ergänzt Winkler.
Wie die Direktorin der Musikschule Frauenkirchen, Franziska Forbecini, betont, war es den Musikschulen immer ein Anliegen, dass Kinder in den Pflichtschulen intensiver mit Musik in Berührung kommen und nicht nur diejenigen erreicht werden sollen, die ohnehin eine Musikschule besuchen. Von den Volksschulen können für regelmäßige Unterrichtsgestaltung Musikschullehrerinnen und Musikschullehrer angefordert werden. Das sorgt für eine Entlastung der Volksschullehrkräfte und zusätzliche Inspiration für die Gestaltung des Unterrichts. Die gemeinsamen Stunden werden von Eltern, Kindern, Lehrerinnen und Lehrern mit Begeisterung aufgenommen. Für viele Kinder sei das der Einstieg ins Reich der Musik.
Den Lehrkräften der Pflichtschulen bietet das burgenländische Musikschulwerk Fortbildungen an und die Blockflöte wird an der Pädagogischen Hochschule in die Ausbildung von Volksschullehrerinnen und Volksschullehrern einbezogen. Kürzlich haben dazu zwei Workshops stattgefunden. Unterstützende Materialien liegen in Form eines Arbeitsbuchs für die Schülerinnen und Schüler vor und zusätzliche Materialien sind überdies über die schulinterne Lehrplattform Skooly abrufbar. Auf Anfrage und Initiative von einzelnen Volksschulen wird das Projekt auf 3. Klassen ausgeweitet.
Die Anmeldezahlen der Musikschulen für das aktuelle Schuljahr haben mit insgesamt mehr als 7.500 einen historischen Höchststand erreicht. Mit einem Plus von 273 SchülerInnen nehmen 6.222 am Instrumentalunterricht teil und 1.321 am elementaren Musizieren. Die Direktorin der Musikschule Frauenkirchen, Franziska Forbecini ist sehr erfreut darüber, dass unter anderem auch die Anmeldungen für Blockflöte zugenommen haben.
Der Bürgermeister der Gemeinde Andau, Philipp Pelzer, verweist auf den in Kürze beginnenden Neubau des Musikheimes, das künftig auch für den Musikunterricht genützt werden wird.
Für den Obmann des Musikvereines Andau, Martin Kurzmann, ist das Projekt mit der Blockflöte eine sehr gute Initiative des Burgenlandes, um Kinder frühzeitig an die Welt der Musik heranzuführen. „Wir als Musikverein unterstützen dieses Vorhaben ausdrücklich und freuen uns, dass das Interesse der Kinder für andere Musikinstrumente ebenso geweckt wird und diese auch außerhalb des Schulunterrichts vermehrt musizieren, damit sie über unser Jugendorchester den Weg in unseren Musikverein finden.“
Der Landesobmann des Blasmusikverbandes Burgenland, Peter Reichstädter, unterstreicht die Bedeutung und Notwendigkeit, in jungen Jahren mit der ‚Auseinandersetzung mit Musik’ zu beginnen. „Die musikalische ‚Früherziehung‘ und Projekte zur Steigerung der ‚gemeinsamen musikalischen Entwicklung‘ sind valide Ansätze und indirekt auch Garanten für Folgeprojekte“, sagt Reichstädter.
Im Rahmen der Offensive wurde eine Kooperation mit dem Blasmusikverband gestartet, Bläserklassen installiert und in Zusammenarbeit mit dem weltbekannten Perkussionisten Martin Grubinger ein Workshop angeboten sowie 700 Schülerinnen und Schülern die App „my groove“ kostenlos zur Verfügung gestellt. Damit können sie via App mit renommierten Musikern musizieren.
Eine Evaluierung des Projekts wird von der Pädagogischen Hochschule und der Joseph Haydn Privathochschule erfolgen. Weiters wird eine wissenschaftliche Untersuchung zu Best Practice Modellen erstellt. Die Erkenntnisse daraus fließen in die Weiterentwicklung des Projekts ein.
Quelle: Land Burgenland